Rubrik: Leichtathletik
Wien-Marathon 2013
Die Rekordzahl von 41.326 Läufern hatten für den Wien-Marathon gemeldet. Mit 31.766 Finishern in den drei Wettbewerben Marathon, Halbmarathon und Staffelmarathon gab es am Sonntag mehr Läufer im Ziel als je zuvor. Trotzdem gibt es beim Start keinen Stau, da die Startaufstellung in fünf farblich gekennzeichneten Boxen erfolgt. Es gibt zwei Startkanäle, wobei der rechte mit insgesamt drei Startboxen weiter vorne startet, während der linke mit zwei Boxen zurückversetzt startet und auch die Startmatte weiter hinten liegt. Durch diese intelligente und optimale Art der Startverzögerung wird der übliche Stau auf den ersten Kilometern verhindert. Wir hatten ein Hotel direkt am Start, somit war Zeit für ein diesmal unkonventionelles Warmmachprogramm.
[+] Nach dem Zieleinlauf
Der Wien Marathon bot ein abwechslungsreiches Sightseeing vorbei an den bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Wien. Nachdem wir über die Reichsbrücke und damit die Donau überquert haben, führt die Strecke u. a. am Prater, das Ernst-Happel-Stadion, das Lusthaus, der Schwedenplatz, der Karlsplatz, Schloss Schönbrunn, die Secession, das Rathaus bis hin zum Zieleinlauf am Heldenplatz.
Die Streckenführung beim Wien-Marathon ist sehr zentrumsorientiert, weshalb meine Begleiter problemlos an mehreren Stellen – Km 9, 19 und 36 – mich unterstützen und beklatschen konnten. Trotzdem wurde ich rechtzeitig im Ziel in Empfang genommen.
[+] "Haile Gebreselassie und Daniel Zeppa"
Noch mehr Abwechslung für uns kommt etwa ab Km 26 auf. Ab da bis Km 39 laufen einem die schnellen und nach der Wende die etwas weniger schnellen Läufer entgegen. Somit war es mir möglich, anfangs die schnellen Cracks zu beobachten.
Des Weiteren sorgt der Veranstalter für weitere abwechslungsreiche Unterhaltung. Es gab viele Punkte mit moderner aber auch klassischer Musik, Mozartklänge und Walzertöne wechselten sich mit Rockklassikern ab.
500.000 Zuschauer sorgten zwar nicht überall auf der flachen – der Wien-Marathon gehört zu den schnellsten Strecken der Welt - Strecke für Stimmung, aber bedingt durch das sehr gute Zuschauerwetter wurde doch eine große Party gefeiert.
Die Party begann schon am Freitag auf der Marathonmesse wo ich mit einem jungen talentierten Nachwuchsläufer namens Haile Gebrselassie zusammenstoße. Noch mal gutgegangen, denke ich mir, die Sicherheitskräfte überwältigen mich nicht und Haile läuft den HM und wird ihn in 61:14 gewinnen.
Samstag besuchte ich mit meinem Supportteam die Kaiserschmarrn Party, die im historischen Festsaal des Wiener Rathauses (SEHR EMPFEHLENSWERT!!!) stattfindet. In den Festsaal wird nur eingelassen, wer eine Eintrittskarte kauft, für die man Kaiserschmarrn, Pasta Napolitana, Mineralwasser, Erdinger und Kaffee bis zum Abwinken erhält. Kollege Haile ist im Übrigen wieder zugegen.
[+] Salzrückstände...
Wien mag zwar nicht der größte Marathon sein, aber für mich einer der schönsten die ich bis jetzt kenne. Alles war ein wenig anders: Die stilvolle Kaiserschmarrnparty, die klassische Musikbegleitung, die Stadt mit den vielen Sehenswürdigkeiten, die abwechslungsreiche Strecke und natürlich der Zieleinlauf auf dem Heldenplatz. Die Organisation ist perfekt und trotzdem voller Charme.
Nach sechs Tagen hieß es Abschied nehmen. Wien war eine (Lauf)Reise wert. Das durchgehende sonnige Wetter hatte aus einem schönen Aufenthalt einen strahlenden gemacht.
Ach ja, zur Statistik: Ich lief meinen Marathon bei insgesamt gutem, aber zu warmem Wetter mit neuer persönlicher Bestzeit in 3:19:36. (129. Platz in der M45 von 1064 / 723. Gesamtplatz von 5.584 Männern).
Ich hatte zwar 3:15 avisiert, musste aber dem Wetter Tribut zollen. Ich bin mehr als zufrieden, da ich seit Jahren mal wieder einen Marathon OHNE Krämpfe durchlaufen konnte. Mein Dank gilt hier ganz besonders Carsten der mit dem wertvollen Tipp (Salztabletten!!!) dafür gesorgt hat, endlich mal wieder schmerzfrei durchzulaufen. Für diesen Lauf habe ich wirklich wieder mal all mein Salz gegeben!